So, nun ist er leider schon wieder
vorbei, mein neunter Sympathietag. Sehr gefreut habe ich mich
darüber, dass soooo viiiiele nette Menschen mir über meinen
Mama-Menschen Glückwünsche und Grüße haben ausrichten lassen.
Gleich noch am Abend habe ich meinen Mama-Menschen und meinen
Papa-Menschen darum gebeten, als Dank dafür doch wieder einmal etwas
in meinem Blog zu schreiben, da unser größeres Projekt noch Arbeit
bereiten und so noch Zeit in Anspruch nehmen wird. Neben den
Geschenken und nicht zu vergessen, dem Auspacken der selbigen, ist
natürlich auch in diesem Jahr wieder das so liebevoll zubereitete
Geburtstagstörtchen meines Mama-Menschen ein absolutes Highlight
gewesen. Und obwohl ich es eigentlich immer hinnehme, wenn unsere
Katzen an meine Sachen gehen - denn Katzen wissen es ja schließlich
nicht besser - sah ich mich in diesem Jahr leider dazu gezwungen,
mein eigenes kleines Geburtstagstörtchen mit einem warnenden Knurren
zu verteidigen, um es dann in aller Eile vor unseren Katzen zu
retten.
Ja, noch vor einigen Wochen, da hätte
mein Mama-Mensch sofort reagiert und unseren Katzen die Situation mit
einem unmissverständlichen „Huuuuusch“ verdeutlicht. Seit mein
Mama-Mensch aber dieses Problem hat, da lassen ihre Reaktionen immer
mehr zu wünschen übrig. Und auch, wenn die Menschen solche Art
von
Problemen gerne unter den Teppich kehren, so muss ich sagen, dass
mein Mama-Menschen Tomatlikerin ist. Wirklich bei jeder Gelegenheit
konsumiert mein Mama-Mensch diese Dinger - zum Frühstück, zum
Mittagessen, zwischendurch in Form von „gesunden“ Salaten und
sogar in unseren Hauptmahlzeiten finden wir diese roten Dinger
wieder, sei es als Salatbeilage, sei es als Gemüse oder ganz
„unauffällig“ in die Soße eingearbeitet. Hat mein Mama-Mensch
diese Dinger dann konsumiert, so schaut sie selig und glücklich
drein. Dazu braucht sie aber, wie es bei einer Sucht wohl üblich
ist, immer größere Mengen. Vielleicht trinkt sie inzwischen sogar heimlich aus dieser großen roten Tube, auf der diese Dinger abgebildet sind - allerdings steht dort „Ketchup“ drauf. Wir alle machen uns wirklich große Sorgen um meinen Mama-Menschen. Meinen Papa-Menschen und meinen Schwester-Menschen habe ich sogar schon darüber diskutieren gehört, ob sie nicht eine Tomatliker-Selbsthilfegruppe im Internet gründen sollen.
Ein weiterer Stoff, welcher anscheinend
in meiner Mensch-Familie ein Suchtpotential hat, das ist Wasser.
Selbst mag ich ja kein Wasser, schon wenn dieses kalte Zeug nur vom
Himmel fällt und mein Mama-Mensch und mein Papa-Mensch mich
trotzdem
dazu zwingen, meine Runden zu laufen - hui, mich schauert es bereits,
wenn ich nur daran denke. Trotz des anschließenden Abrubbelns mit
meinem Handtuch frage ich mich dann immer, ob mein Fell jemals wieder
trocknen wird. Unser Fluss-Urlaub im letzten Jahr, der war ja gerade
noch so zu akzeptieren, denn es war im Verhältnis noch wenig Wasser
und ich konnte gebührenden Abstand dazu halten. Richtig begonnen hat
alles erst mit meinem Oma-Menschen. Unbedingt wollte sie mal wieder
an einem riiiiesigen Wasser den Urlaub verbringen. Voller
Begeisterung versprach mein Papa-Mensch, dass wir meinen Oma-Menschen
zu diesem riiiisigen Wasser bringen und dort auch wieder abholen
würden. Allein schon der Name von diesem Ort: Gucks-Hafen - ja, da guckst du, aber der Ort heißt wohl so. Nachdem wir wieder meinen kleinen Rucksack gepackt hatten, ging es schließlich los und als wir meinen Oma-Menschen an einem Haus mit dem Schild „Hotel“ abgesetzt hatten, mussten sich mein Mama-Mensch und mein Papa-Mensch natürlich unbedingt dieses riiiisige Wasser angucken.
Bereits kurze Zeit später fuhren wir
wieder ans Wasser. Wieder ein Hafen und wieder ein riiiisiges Wasser
- ich glaube sogar, das es dasselbe Wasser war, wie das Wasser in
diesem Gucks-Hafen. Zu allem Unglück kam auch noch das Wasser aus
dem Himmel dazu und so beschlossen mein Mama-Mensch und mein
Papa-Mensch sich einen trockenen Platz zu suchen und dort etwas zu
essen. Fein dachte ich, ein Platz ohne Wasser und sogar noch etwas zu
essen. Doch dann führte uns mein Papa-Mensch zu einem riesigen Ding
aus Holz. Mit Schreck erkannte ich, dass dieses Ding ein Schiff war
und drumherum befand sich natürlich: Wasser. Während das Wasser vom
Himmel
inzwischen endgültig mein Fell durchnässt hatte, erklärte
mein Papa-Mensch derweil leutselig - und ganz offensichtlich völlig
berauscht durch das viele Wasser - dass dieses Schiff ein „Süßes
Mädchen“ und bei seiner ersten Fahrt der Kapitän auf hoher See
unter äußerst mysteriösen Umständen spurlos verschwunden sei. Das
verwunderte mich nun gar nicht, denn auch ich wäre gern
verschwunden. Außerdem, so mein Papa-Mensch weiter, wurde das Schiff
auch in diesem Finnland dazu benutzt, um Holz zu transportieren. Als
echte Finnländerin und eigentlich in unserer Familie zuständig für
Geschichte, war mein Mama-Mensch natürlich sofort absolut
begeistert. Das war also der angeblich trockene Platz und wo war nun
das versprochene Essen? Wir machten uns also auf in den Bauch des
Schiffes und man soll es nicht für möglich halten, dort befand sich
ein Restaurant - Menschen sind manchmal schon komisch. Das Essen war
dann ein Graus, denn alles schwankte und ich fühlte mich ganz
schwindelig.
Wie bereits gesagt, zur Befriedigung
einer Sucht muss man immer mehr konsumieren. Mir könnte es sicher
mit meinen allerliebsten Lieblings-Leckerchen und mit meinem
Geburtstagstörtchen so gehen. Übrigens, zu
meinem Sympathietag
bekam ich noch ein großes, grelles und unbequemes Ding geschenkt.
Mein Papa-Mensch sagt, das solle meiner Sicherheit dienen, wenn wir
im Sommer ein anderes riiiisiges Wasser überqueren.(Merke: Eine Wasserliker-Selbshilfegruppe für meinen Papa-Menschen gründen.)
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