Heute Nacht kamen sie wieder, die Kinder
und Jugendlichen. Einige hatten Steine in den Händen, andere fuhren
mit Mopeds. Ich versuchte schnell wegzulaufen, aber sie sahen mich.
Sie jagten mich über die Straße, auf einen großen Platz. Sie kamen
immer näher, egal wie schnell ich lief. Sie bewarfen mich mit Steinen,
es tat so unheimlich weh. Ich jaulte ganz laut. Sie jagten
mich mit den Mopeds, es war so laut und ich hatte furchtbare Angst.
Ich war ganz alleine und schutzlos. Warum taten sie das? Immer
wieder? Warum lachten und gröhlten sie so laut dabei? Ich jaulte und
bellte. Die Angst, der Schmerz.
Plötzlich fühlte ich eine Hand mich
streicheln und eine leise Stimme: „Ist ja alles gut, Pia, ist ja alles
gut. Keine Angst. Da ist keiner. Das war nur wieder ein böser Traum.“ Die bösen Kinder und Jugendlichen waren weg. Ich bellte vorsichtshalber noch zwei Mal laut,
aber es war alles ruhig. Ich saß auf dem Bett bei meinen Menschen.
In Sicherheit. Ich kuschelte mich ganz eng an sie und schlief
irgendwann wieder ein.
Mit diesen Alpträumen ist es schon
besser geworden, viel besser. Es wird ja gesagt, die schlimmen
Erinnerungen sind leichter zu ertragen, wenn man über sie spricht. Und wenn man sich an den schönen Erinnerungen festhalten kann.
Deswegen werde ich Euch alles erzählen. Alles was schlimm war bevor
ich gerettet wurde und alles was ich jetzt schönes erleben darf.
Eure Pia
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