Dienstag, 9. April 2013

Meine beste Freundin Zina

Gestern Abend beim spazieren gehen habe ich wieder meine beste Freundin Zina getroffen. Sie wohnt hier ganz in der Nähe mit ihrem Menschen, Mama B. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden, weil sie ja auch adoptiert worden ist. Zina weiß genau so gut wie ich, wie es sich anfühlt, verlassen oder abgeschoben zu werden. Wie  schmerzhaft es ist, wenn einem das Herz gebrochen wird. Man wünscht sich dann, dass man gar kein Herz mehr hätte. Sie wurde damals allen Menschen gegenüber eine richtige Zicke. Ich dagegen hatte mich ja fast aufgegeben. Aber jetzt bei Mama B. ist sie eine echte Knutschkugel. Wie ich alles überstanden habe, erzähle ich bei Gelegenheit. Jetzt möchte ich lieber über meine beste Freundin schreiben.

Meistens ist Zina super gut drauf und wir haben sehr viel Spaß miteinander. Wenn sie mich von Weitem sieht, läßt ihre Mama B. sie immer zu mir laufen. Dann sieht sie aus wie ein kleines Wollknäuel in der Kurve mit 200 Km/h. Zina ist witzig und spielt sehr gerne. Wir erzählen uns gegenseitig immer alles - und auch das Lästern über ein paar Hündinnen aus der Nachbarschaft gehört natürlich dazu.

Gestern war sie etwas zickig, weil sie gerade die Zeit hat, in der sie - öh, wie soll ich sagen - lieber einen Rüden getroffen hätte. Dieses Thema habe ich zum Glück schon hinter mir. Leider habe ich ja auch genug aufdringliche Machos in Spanien kennen lernen müssen. Nette Jungs als Freunde sind ja noch erträglich. Die gibt es hier auch, überraschenderweise. Trotz ihrer etwas schlechten Laune teilte Zina einen Bonbon von ihrer Mama B. sehr gerne mit mir.


Weil Zina einige Jahre jünger ist, hat sie manchmal natürlich auch andere Interessen als ich: zum Beispiel Kleider. Im Winter trägt sie oft Pullis bzw. Westen oder Mäntel, besser gesagt bei ihrer Größe wohl eher Mäntelchen. Sie zeigt mir diese dann immer ganz stolz. Ich kann mit Kleidung nicht so viel anfangen, aber schön, wenn sie ihr gefällt. Meine Menschen meinten einmal, dass ich sicherlich im Winter friere, weil ich aus Spanien komme. Wir gingen in ein Tiergeschäft und meine Menschen zeigten mir alle möglichen Kleider, mit oder ohne Kapuze, mit oder ohne Futter, mit oder ohne Muster. Es hätte mich alles nicht weniger interessieren können. Ich versuchte zuerst einfach wegzuschauen und es zu ignorieren. Ich drehte ihnen sogar den Rücken zu. Aber als sie meinten, ich solle doch einen Mantel anprobieren, da mußte ich ganz deutlich werden. Ich zeigte ihnen unmißverständlich, dass ich innerhalb der nächsten zwei Sekunden auf den Boden pisele, wenn wir nicht sofort das Geschäft verlassen. Na ja, das Thema Kleidung war damit zuerst einmal erledigt. Aber eigentlich sieht Zina mit ihren Pullis ganz süß aus. Hmh, vielleicht überlege ich es mir doch noch anders. Es hat ja hoffentlich noch Zeit, bis der nächste Winter kommt.



2 Kommentare:

  1. Meine liebe Pia, du hast eine so bezaubernde Freundin und vielleicht solltest du dir das mit den Pullis noch einmal überlegen und nicht auf den Boden pieseln ;) Frag mal meinen Pascha, der hat mittlerweile zwei T-Shirts und zwei Seatshirts und er liebt sie, wenn er friert und dann vielleicht auch noch zum Tierarzt muss. Sie meinen es alle nur gut mit dir!

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  2. Liebe Meine Rasselbande, danke für Deinen Kommentar. Also, wenn ich einen Pulli habe, muß ich zum Tierarzt. Oh je. Ich rede noch mal mit meinen Menschen, was das alles bedeutet. Viele liebe Grüße von Pia

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